Titel: PEANUT JONES und die Stadt der Bilder
Autor: Rob Biddulph
Thema: Kreativität, Phantasie, Freundschaft, Familie
empfohlenes Lesealter: ab 9
Es gibt Bücher, die braucht man nur anzusehen, um sich zu verlieben. Peanut Jones und die Stadt der Bilder gehört zu diesen Büchern. Schon beim ersten Aufschlagen ist man einfach nur verzaubert. Ich habe, bevor ich zu lesen habe, immer wieder viel in dem Buch geblättert und einfach nur geschaut. Gut gefällt mir vor allem die Farbgestaltung – die Bilder sind ja ausschließlich in Graustufen mit Orange gehalten. Allerdings muss man beim Lesen auch umdenken, denn den gelben Bleistift gibt es dadurch nicht, und der Ausflug durchs Licht-Viertel wirkt auf dem Bild fast ein bisschen zu düster, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.
Die Geschichte selbst ist gerade richtig spannend für Kinder bis ca. 12 (unter 10 würde ich das Buch jedoch nicht anbieten, da ja doch schon ein bisschen Physik vorkommt, den Humor versteht man wahrscheinlich erst, wenn man ins Gymnasium geht, ideal finde ich die Geschichte für 11-Jährige (gemeinsam lesen ist natürlich immer besonders fein.)
Zum Inhalt:
Peanut, die mit ihrer Mutter und ihren beiden Geschwistern in einem mittelgroßen Reihenhaus lebt, ist traurig, weil Dad die Familie verlassen hat. Obwohl: So wirklich kann Peanut das eigentlich nicht glauben, obwohl es eine Karte von Dad aus Mexico gibt. Aber wieso sollte die Familie besser dran sein ohne ihn (so schreibt Daddy nämlich.)
Als Peanut eines Tages in der Schatulle, die ihr Vater ihr einmal geschenkt hat, einen Bleistift findet, stellt sie fest, dass alles, was sie mit ihm malt, zum Leben erwacht. Wie etwa auch die Tür, die sie auf einen Bogen Papier malt. Peanut öffnet sie und gelangt in die Stadt der Bilder, auch Chroma genannt. Alles, was her existiert, wurde einmal von Künstler:innen gezeichnet. Peanut ist sich sicher, dass Papas Verschwinden mit diesem Ort zusammenhängt. Denn den Hund, dem Peanut als erstes begegnet, hat einmal ihr Vater gezeichnet.
Doch in Chroma lässt der neue Bürgermeister seine Leute durch Roboterwesen (die RADIERer) überwachen — außerdem besitzt er eine riesige Maschine, die alles, was je gezeichnet wurde, einfach in ein großes Nichts verwandeln kann.
Abgesehen von den Bildern besticht durch die Geschichte durch ihre Handlung, die nicht nur spannend, sondern vor allem so menschlich ist. Denn Peanut, die jetzt an die St. Hubert’s gehen muss statt wie früher an die Melodie High möchte keine neuen Freundschaften schließen. Deswegen nennt sie Rockwell selbst dann noch ihren Lernpartner, als längst klar ist, dass sie sich mit ihm angefreundet hat. Und Rockwell? Der ist ein äußerst geduldiges Physik-Genie. Wobei: Peanuts fünfjährige Schwester „Little Bit“ hat’s auch ganz schön drauf!
Liebevolle, ziemlich schräge Charaktere, ein schönes Setting, Spannung und gerade der richtige Hauch von Fantasy. Das sind die Zutaten von Peanut Jones. Am Ende von Teil eins kann man es kaum erwarten, Teil 2 in Händen zu halten. (Wäre nur schön gewesen, wenn das auf dem Buch vermerkt gewesen wäre, dass es sich hier um den Beginn einer Serie handelt. Ich war nämlich, ehrlich gesagt, überrascht.)
> eine Rezension von mir gibt es auch auf roterdorn.de
Titel: PEANUT JONES und die Stadt der Bilder
Autor: Rob Biddulph
Übersetzung aus dem Englischen: Katja Maatsch
Verlag: Dragonfly/ Harper Collins
Publikationsjahr: 2022
Seiten: 384
ISBN: 978–3‑7488–017
Altersempfehlung des Verlages: ab 9
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