Titel: Girl on the Train
Autorin: Paula Hawkins
❀ Wieder eines meiner Geburtstagsbücher – danke, Tante Anita!
???? Inhalt:
In The Girl on the train beobachtet eine Pendlerin ein Paar, das in einem Reihenhaus wohnt. Die beiden scheinen eine Traumbeziehung zu führen, so zumindest kommt es Rachel vor, wenn sie die zwei während der Sekunden beobachtet, in denen der Zug vor dem Signal hält.
Rachel gibt den beiden Namen, sie stellt sich vor, welche Berufe sie ausüben. Als die junge Frau eines Tages verschwindet, fragt sich Rachel, was ihr wohl passiert sein könnte. Erst hier erfahren wir, dass Rachel in besagter Nacht selbst in der Gasse war, in der das Reihenhaus der beiden steht. Denn Rachel hat auch einmal hier gewohnt – gemeinsam mit ihrem Ex-Mann, der nun mit seiner neuen Frau und seiner kleinen Tochter im ehemals gemeinsamen Haus lebt. Rachel, die die Trennung bis heute nicht verkraftet hat, ist Alkoholikerin. Deswegen leidet sie manchmal unter Blackouts. Alles, woran sie sich erinnern kann: Sie ist in jener Nacht in der Unterführung zur Bahn zu sich gekommen – und hatte eine Wunde am Kopf. Ist sie bloß über die Treppen gestürzt?
Der Arzt, der Rachel ein paar Tage später wegen eines anderen Unfalls behandelt, glaubt nicht daran. Er ist überzeugt davon, dass Rachel mit etwas geschlagen wurde.
Paula Hawkins erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven, was die Geschichte vor allem später spannend macht, denn die Erinnerungen der Protagonistinnen scheinen sich permanent zu widersprechen, und Rachel kann sich selbst schon längst nicht mehr trauen.
???? Meine Meinung
“Girl on the train” besticht vor allem durch seine genaue Figurenzeichnung. Das macht den Thriller auf den ersten 100 Seiten extrem langsam, denn noch weiß man nicht weiß, wohin das Ganze führt. Die Autorin lässt ihre Leser:innen erst nach und nach ins Innere der Protagonistin blicken – wie beim Schälen einer Zwiebel fällt Schicht für Schicht von ihr ab.
Das Ende ist dann ein typisches Thriller-Ende. Ich persönlich hätte den Showdown gar nicht gebraucht – aber so geht es mir ja sehr oft bei Krimis. Das Spannende war für mich nämlich gar nicht so sehr die Frage, ob die verschwundene Frau ermordet wurde, sondern vielmehr, was Rachel in jener Nacht getan oder auch nicht getan hat.
Fazit: Dramaturgisch geschickt gewebt, bietet The Girl on the Train eine Thrillerhandlung, die nicht von lauten Katastrophen lebt, sondern vom stillen Beobachten der Hauptfigur. Ein toller Unterhaltungsroman – ideal, um sich einen ganzen Tag lang wegzubeamen. (Bei mir war es ein Samstag und draußen hat es wie aus Kübeln geschüttet – perfekt für dieses Buch!)
Titel: Girl on the Train
Autorin: Paula Hawkins
Verlag: blanvalet
Publikationsjahr: 2015
Seiten: 447
ISBN: 978–3‑7341–0051‑2
> Leseprobe