NOTHING LEFT FOR US

Titel: Nothing left for us
Autorin: Alice Oseman
THEMA: schulischer Druck, Sexualität, Coming of Age, Freundschaft, Privatsphäre
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren


Warum man diesen Titel gewählt hat, ist mir schleierhaft – wenn schon englisch, wäre ich beim Originaltitel “Radio Silence” geblieben, der ja ohnehin am Cover vermerkt ist (und auch viel knackiger klingt)

Insgesamt kann ich mich aber nur positiv über das Buch äußern, denn Oseman nimmt ihre Leser*innen ernst.

Es geht um Erwartungshaltungen der Eltern und der Gesellschaft und um die Frage, wohin man persönlich will, sei es in Ausbildungsdingen oder auch ganz persönlich, wenn es etwa um Beziehungen und die eigene Sexualität geht.
Endlich einmal ein Jugendbuch, in dem thematisiert sind, welchem Druck Jugendliche und junge Erwachsene in unserer heutigen Welt ausgesetzt sind. Sie sollen in der Schule gute Leistung erbringen, im Studium erfolgreich sein und ihre Sexualität frei ausleben. Aber was, wenn man Erfolg und auch Sex gar nicht als so wichtig erachtet? Was, wenn man selbst noch gar nicht weiß, was man eigentlich will, weil man permanent von allen vorgegeben bekommt, wie man zu sein hat?

Das absolut Tolle an diesem Jugendbuch ist: dass es so leicht, warmherzig und sympathisch rüberkommt. Es ist ja nicht umsonst ein Beststeller – flache Mainstreamliteratur ist es aber keineswegs. Jugendliche Leseratten werden dieses Buch in kürzester Zeit verschlingen – und sich danach vielleicht selbst ein bisschen befreiter fühlen, weil sie erkennen: Was in den sozialen Medien und den Cliquen alles als cool gilt, führt nur selten zu Zufriedenheit und Glück.

Stadtbibliothek Graz

Titel: Nothing left for us
Autorin: Alice Osman
Verlag: Löwe
Erscheinungsjahr: 2022
Seiten: 448
ISBN: 978–3‑7432–1220‑6

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