STILLE BLUTET

Titel: Stille blutet
Autor*in: Ursula Poznanski

Ich bin ein Riesen-Fan von Ursula Poznanskis Jugendbüchern.
Seltsamerweise haben mich ihre Thriller bis jetzt nicht besonders gereizt, erst als “Vanitas” den Leo-Peruz-Preis gewann (was ja auch schon wieder in paar Jahre her ist), bin ich neugierig geworden.
Jetzt ist es aber doch ihr Thriller “Stille blutet” geworden – das Buch erschien auf der Vorschlagsseite der Onleihe, und da ich grad auf der Suche nach einem spannenden Krimi war, passte das gut.

Mein Lese-Eindruck:
Mit dem Einstieg tat ich mir diesmal schwer, denn beide Protagonisten waren mir absolut unsympathisch (und das blieb dann auch bis zum Schluss so).
Da ist einerseits die Ermittlerin Fina Plank, die sich als neue Frau im Team erst durchsetzen muss, denn ihr sexistischer Kollege (ein richtiger Antagonist wie aus dem Bilderbuche) macht es ihr alles andere als leicht. Aber natürlich hat Fina den besseren Riecher, ihr einziger “Fehler”: sie ist zu dick und ernährt sich ungesund.
Und dann ist da Tibor Glaser, der Exfreund der Ermordeten, der immer mehr unter Verdacht gerät. Ein Yuppie sondergleichen, mit Designer-Wohnung, Spezial-Espresso-Maschine und vielen Ex-Freundinnen.

Es war die Mordreihe, die dann tatsächlich spannend war. Zuerst stirbt die Nachrichtensprecherin Nadine Just, nicht ohne ihre Ermordung vor laufender Kamera anzukündigen, und dann tauchen immer mehr dieser Mordankündigungen auf – und stets führt die Spur der Opfer zu Tibor Glaser. Einen Nachahmungstäter gibt es dann übrigens auch noch – dem dürfen wir sogar beim Denken und Morden folgen..

Poznanski kann Spannung, so viel steht fest. Und was mir auch diesmal wieder gefiel: dass es um Deep-Face und seine Möglichkeiten sowie Manipulation durch Bilder in den social media ging. Diese Themen sind Poznanskis Stärke – anders als in ihren Jugendbüchern aber bleib die Handlung diesmal aber ziemlich flach (ein Krimi, eine Mordermittlung, nicht mehr).
Auch der Schreibstil und die Figuren (sehr schwarz/weiß gezeichnet) waren nicht nach meinen Geschmack.
Das nächste Mal werde ich also wieder zu einem Pozanski-Jugendbuch greifen. 🙂