Autorin: Maja Lunde
Titel: Die Geschichte des Wassers


Frankreich in der nahen Zukunft. Der Boden ist knochentrocken, es gibt kaum noch Trinkwasser, in Südeuropa flüchten die Menschen Richtung Norden.
Erzählt wird die Geschichte von David und seiner fünfjährigen Tochter. Die beiden sind gemeinsam mit Mama und dem kleinen Brüderchen vor dem Feuer geflüchtet, doch die Familie wurde auseinandergerissen, und nun sitzen Vater und Tochter in einer Flüchtlingsunterkunft fest. David hofft noch immer, dass seine Frau und sein Sohn nachkommen werden, doch als Leser*in weiß man sofort: die Hoffnung wird vergeblich sein.
Als David und seine Tochter im Garten vor einem verlassenen Haus ein Segelboot finden, darf Lou endlich Kind sein und auch David vergisst während des gemeinsamen Rollenspiels die harte Realität. In der Unterkunft lernt David schließlich die ältere Marguerite kennen. Die beiden kommen sich näher – doch Nähe zuzulassen, das heißt für David auch, die Hoffnung aufzugeben, dass seine Frau noch lebt. Zugleich werden auch in der Flüchtlingsunterkunft die Wasservorräte immer knapper …

Wie auch schon in “Die Geschichte der Bienen” verwebt Maja Lunde auch hier mehrere Handlungsstränge miteinander, die zeitlich weit auseinander liegen.
Der zweite Strang erzählt von der norwegeischen Umweltaktivistin Signe, die in ihre Heimat zurückkehrt, um eine Mission zu erfüllen. Denn das Eis des Fjords wird abgebaut und verkauft – an reiche Araber, die ihre Cocktails mit Gletschereiswürfeln kühlen wollen. Signe klaut einen Teil der Eislieferung und transportiert es mit ihrem einem Segelschiff nach Frankreich – zu ihrem ehemaligen Liebhaber Magnus, der sie einst verraten hat und für den Abbau des Fjordeises verantwortlich ist …

Meine Meinung:
“Die Geschichte des Wassers” ist eine ruhig erzählte, erschütternde Geschichte, auch mag ich die Art, wie Lunde erzählt, sehr. Trotzdem wurde ich diesmal mit den Protagonist*innen sehr lange nicht so wirklich warm, auch kam mir die Geschichte an manchen Stellen ein bisschen zäh vor. So richtig spannend wurde es für mich, als die kleine Lou vom verschmutzen Wasser trinkt und David um ihr Leben bangen muss. Insgesamt hat mir Teil 1 wesentlich besser gefallen – und auch der Beginn von Teil drei (“Die Letzten ihrer Art”) ist wieder ganz nach meinem Geschmack.

Maja Lunde
Die Geschichte des Wassers

Übersetzung: Ursel Allenstein
btb, 2019
496 Seiten
ISBN: 978–3‑442–71831‑3

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